Versandkosten MwSt.

  • Hallo,


    ich habe ein kleines Problem. Mein Steuerberater hat mir mitgeteilt, dass die Versandkosten den Mehrwertsteuersatz haben, wie der überwiegende preisliche Anteil an Produkten im Warenkorb. Also sind dort vom Preis her mehr Produkte mit 7% MwSt. drin, dann haben auch die Versandkosten 7% MwSt. Sind im Warenkorb mehr Produkte mit 19% MwSt drin, dann haben die Versandkosten auch 19% MwSt.


    Nun die Frage, wie regelt man das in Virtuemart? Wenn ich bei den Versandkosten nur "Standardregel anwenden" lasse, ist es ein riesen Durcheinander.


    Nun habe ich zwei neue Produktkategorien "Versand 7%" und "Versand19%" angelegt und die Produkte entsprechend zugeordnet. Dann jeweils zwei Versandarten für die 7% Kategorie und die 19% Kategorie. Das klappt soweit super, solange der Kunde nur 7% Produkte ODER 19% Produkte bestellt. Wenn der Kunde hingegen beides bestellt, werden beide Versandarten ausgeworfen. Der Kunde klickt dann halt irgendetwas an...


    Wie kann ich das umsetzen, dass Virtuemart das irgendwie automatisch macht?


    Viele Dank.


    Michaela

  • Hallo,

    ich habe die selbe Problematik - lt. meinen Steuerberater und auch nach Nachfrage beim FA wurde mir gesagt, dass das nicht per einzelner Rechnung zu handhaben ist, sondern per Jahresdurchschnitt - sprich wenn Du übers Jahr hinweg mehr 7%ige als 19%ige Umsätze machst, dann gilt für dich 7% --ist es anders herum dann 19% bei den Versandkosten.


    Anders ist es auch kaum realistisch zu lösen.

  • Wie bereits im anderem Thread erklärt. Das geht per Rechnung und wir haben jetzt beide Modi.


    Das was dein FA da erzählt ist falsch und ganz wichtig, das FA hat nicht immer Recht, sonst gäbe es keine Anwälte. Das shop system kann NICHT wissen, wie der Umsatz aussieht und man kann nicht wissen, wie der Umsatz am Ende des Jahres aussieht und daher kann man ja nach dieser Logik im ersten Jahr garkeine Umsatz steuer auf den Versand erheben. Folglich Blödsinn.


    Wie im anderem Thread erklärt, entweder man macht das ganze Anteilig und ich kenne shops die das seit Jahren so in Deutschland machen (ja das ganze wurde für deutsche shops vor Jahren extra so geschrieben). Oder man nimmt den neuen core, der hat die "Radical Tax" und die nimmt das, was auf der Rechnung am Umsatzstärksten ist.

    Ein Artikel der es ganz gut erklärt und vorallem auch erklärt, daß eben Rechtstheorie und Praxis 2 verschiedene Hüte sind.
    http://www.jurarat.de/sind-ver…ten-umsatzsteuerpflichtig

    Hier
    "Und was ist zu beachten, wenn sich in einem Versandpaket Produkte mit verschiedenen Umsatzsteuersätzen befinden? Die Rechtsvorschriften sind auf den ersten Blick ganz einfach. Die Verpackungs- und Versandkosten sind eine Nebenleistung der verpackten und versendeten Produkte und teilen deren Steuer-Schicksal."

    "Befinden sich in einem Paket Waren verschiedener Umsatzsteuerklassen, wird der Umsatzsteuersatz in Abhängigkeit des jeweiligen Warenwertes angesetzt. Ist das Buch mit 60 Prozent an dem Paket beteiligt und die CD mit 40 Prozent, gilt für den Buchwert 7 Prozent USt und für den Wert der CD 19 Prozent USt auf die Verpackungskosten. Manche Onlinehändler berechnen die MwSt für das Verpackungsmaterial nach dem Produkt, das den höheren Wert am Warenkorb verzeichnet. Beträgt der Wert der Bücher (7 % USt) 60 Euro und der Wert der CDs (19 % USt) nur 40 Euro, so wird das Verpackungsmaterial entsprechend mit 7 Prozent besteuert. Auch diese Vorgehensweise ist erlaubt."



  • Hallo Max,


    Danke für deine Antwort. Ich habe eben auch nochmal mit unserem Steuerberater geredet und er hat es mir JETZT (vorher natürlich nicht) genauso erklärt wie du eben. Die anteilige Berechnung der Versandkosten ist die exakteste Methode.


    Nur noch eine Verständnisfrage:

    Wo finde ich das mit dem "Radical Tax"? Oder gibt es das erst in der neuen Version von Virtuemart? Bei mir läuft die Version 3.4.2


    Wenn ich das mit der anteiligen Berechnung haben möchte, dann muss ich bei den Versandkosten die Mehrwertsteuer auf "Standardregel zuordnen" stehen lassen. Gell so ist es dann richtig?


    VIelen Dank.

    VIele Grüße

    Michaela

  • Servus,


    die neuen Versionen zum Testen befinden sich hier, in der letzten veröffentlichten Version 3.4.5.10040 ist es enthalten:
    http://dev.virtuemart.net/projects/virtuemart/files


    Die Einstellung befindet sich unter VM-Konfiguration im Reiter Kasseneinstellungen.
    Im Grunde sollten immer die Standardregeln zugeordnet werden. Die Steuer und Rechenregeln sollten so aufgebaut werden, dass die Steuern in den Produkten dann immer stimmen.


    Am besten in einer Testinstallation probieren, weil gerade noch an einigen Ecken und Enden gefeilt wird.


    Grüße

    Stefan

  • Ok alles klar. Vielen Dank.


    Aber was ich jetzt immer noch nicht so ganz verstehe.... ich muss dazu sagen...Mathe war jetzt nicht so meine Stärke.


    Unsere Versandkosten sind immer 4,95 € brutto. Jetzt muss ja das System von diesen 4,95 € 7% oder 19% bzw. anteilig die MwSt. abziehen. Ich muss aber bei den Versandkosten einen Nettopreis eingeben. Was gebe ich denn da jetzt ein? Es sollen ja zum Schluss immer 4,95 € rauskommen. Irgendwie bekomm ich das grad im Gehirn nicht zusammen.. :/:/


    Grüße

    Michaela

  • Ich weiß schon, wie man die MwSt. errechnet, aber wie wird es angelegt, damit immer Brutto 4,95 € rauskommen, egal wie die Anteile der MwSt. in den Versandkosten verteilt sind. Das ist mein Problem, was ich habe.


    Beispiel.
    Ich lege Versandkosten an mit einem Nettopreis von 4,62 €. Bei MwSt. gebe ich "Standardregel anwenden" an. Nun sind im Warenkorb Produkte mit 80% 7% MwSt und 20% 19% Mwst. Das System rechnet also anteilig 80/20 die MwSt auf die Versandkosten. Dabei kommt nicht ein Versandpreis von 4,95 € raus, sondern ständig ein anderer Preis. Das geht aber nicht, da die Versandkosten immer 4,95 € sein sollen. Vom Gesetzgeber muss ich die Versandkosten exakt angeben. Ich habe noch nirgends gesehen, dass dort steht Versandkosten zwischen 4,65 und 4,95 € je nach MwST-Satz. Das geht ja nicht.


    Es ist eigentlich nur möglich, wenn ich dort den Bruttopreis von 4,95 € eingebe und das System rechnet dann (je nachdem wie es die Anteile aufgrund des Warenkorbs verteilt ) den Nettopreis raus. Aber das tut es derzeit nicht.


    Also nun nochmal meine Frage. Wie lege ich die Versandkosten richtig an, so dass Brutto immer 4,95 € rauskommt?


    Vielen Dank.

  • Hallo Michaela,


    genau das scheint in VirtueMart nicht zu gehen.

    Wenn ich die Informationen in einer Diskussion gestern richtig gedeutet habe, berechnet zumindest ein Versender immer 19% MwSt. auf die Portokosten.
    Evtl. kann es sinnvoll sein, in diesem Fall die Portokosten in VM auch auf 19% festzulegen.

    In diesem Fall kann man wohl bei der Steuerabrechnung später die überbezahlten Prozente zurückfordern.

    Das ist allerdings nur Halbwissen.

    Für genaue Informationen würde ich da einen Steuerberater fragen.


    In den Kundenshops, die ich betreue, ist diese Frage bisher nicht aufgetaucht, weil die meistens keine gemischten Mehrwertsteuer haben oder einfach mit 19% berechnen.


    Evtl. wäre die Integration einer Funktion etwas für eine "VirtueMart Supporter Membership", falls das unbedingt mit 7 % und 19 % berechnet werden soll. Ich nehme an, die Berechnung dieser Werte wird einigermaßen kompliziert.

    Eine Anfrage über das Ticketsystem bei iStraxx unter http://www.virtuemart.net könnte jedenfalls nicht schaden.


    Grüße

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für deine Antwort. Ich besitze bereits eine Virtuemart Supporter Membership. Ich frage mal dort direkt über das Ticketsystem nach. Mal schauen, was dabei rauskommt. Ich habe auch kein Problem einen Obulus zu bezahlen, wenn zum Schluss alles stimmt. Die Leute machen sich ja auch Arbeit.


    LG

    Michaela

  • mal ganz dumm gefragt - ich sehe das nur zufällig gerade - kann man nicht zwei Verandkostenvarianten installieren, und eine Regel anweisen, dass, wenn gewisse Produkte order Kategorien gekauft werden, 19 (bzw 16) % angewand werden, sonst 7%, das könnte man relativ leicht lösen.

  • Es ist zwar ein älterer Thread, das Problem besteht jedoch weiterhin.


    Wenn nur Produkte des gleichen Steuersatzes gekauft werden ist die Lösung einfach - es gilt dieser eine Steuersatz auch für Versandkosten UND für Gutscheine (!).


    Spassig wird es, wenn mehrere Steuersätze verwendet werden (xa, xb, ...).


    Absolut korrekt sollte die Steuer der Versandkosten dann anteilig zum Wert der jeweiligen Produkte (pa -> xa, pb ->xb, ...) aufgeteilt werden.


    Zulässig ist jedoch die Festlegung der Steuer passend zur grösseren Summe der jeweils gekauften Produkte (sum(pa) > sum(pb) = tax(xa) else if sum(pb) > sum(pa) = (tax(xb)).


    Sollten Gutscheine im Spiel sein, dann wird das u.U. ein Riesenspass ...


    Zweckgebunden (z.B. Versandkosten, produktbezogen, ...) und dadurch nur ein Steuersatz -> siehe oben, einfachster Weg.


    Nicht zweckgebunden -> siehe oben Beispiel der Steuerberechnung über den Warenwert des jeweiligen Rechnungsbetrags. Versandkosten sind Nebenleistungen, also Bestandteil des Rechnungsbetrags ...


    cu, diri

  • Problem: Korrekte Berechnung der Steuer.


    Wie bereits erwähnt betrifft das nicht nur die Versandkosten sondern auch Gutscheine.


    cu, diri

  • Problem: Korrekte Berechnung der Steuer.

    Die Steuer wird inzwischen immer "korrekt" berechnet, bzw. so, wie man das möchte, entweder genau nach Aufteilung der unterschiedlichen MwSt.-Sätze, oder nach dem Mehrheitsprinzip.
    Dafür gibt es einen Schalter in der VM-Konfig.

    Wie bereits erwähnt betrifft das nicht nur die Versandkosten sondern auch Gutscheine.

    Welcher MwSt.-Satz ist denn für Gutscheine anzusetzen?