Wie geht ihr bei der Mehrwertsteuer-Umstellung zum 1. 7. 2020 vor?

  • Moin miteinander,


    meinen 5500 Produkten ist momentan in meinem internationalen (weltweit) Shop eine eigene Regel zugewiesen: enthält 19% MwSt. Die Preisverminderung soll an die Endkunden weitergegeben werden.

    Cool wäre es, wenn ich eine zeitgesteuerte Veränderung durchführen kann:

    • bis 30.6. gilt die 19%-Regel
    • ab 1.7. gilt automatisch für alle Produkte eine vorher neu erstellte 16%-Regel

    Wäre das machbar?

  • Hallo,


    dazu kannst Du unter Konfiguration - Shop - Mehrwertsteuer (oder so ähnlich) eine zweite mit 16% anlegen. Dort gibt es einene Kalenderzeile, in welcher du das Start und Enddatum angeben kannst.

    Das gleiche machst Du mit dem alten bisherigen Steuersatz. Somit sollte sich in der Nacht vom 30.06 zum 01.07 dein Steuersatz automatisch umstellen.

  • Wenn Du die Steuer dann noch aktivierst, und die Programmlogik dahinter funktioniert, was ich stark vermute, spricht nichts dagegen.


    Grüße

    Stefan


    PS. Das ist ja schön, dass es Shop-Inhaber gibt, die sich schon vor dem 01.07.2020 mit dem Thema auseinandersetzen.

  • Ja das sollte so funktionieren.

    Man mus nur daran denken, dass dann der verringerte Mehrwertsteuersatz automatisch an den Kunden weitergegeben wird, da sich in diesem Fall ja die Mehrwertsteuer auf den Bruttopreis bezieht. So habe ich z.b. meine Artikel immer eingestellt. (Vorgegebener MwSt Satz und Grundpreis automatisch ermitteln).


    Ich persönlich nutze nur einen Steuersatz und diesen werde ich nachts händisch umstellen. Zumindest hat es gestern in meiner Testumgebung bestens funktioniert.


    Mal davon abgesehen, dass ich mit Kommissionswaren handele, welche ich vorher natürlich zu 19% eingekauft habe, und mit welchen Händlern ich jetzt für 6 Monate Nachverhandelungen tätigen muss. Das ist wiederum ein anderes Problem, mit welchem sich denke ich viele Shopbetrieber derzeit rumschlagen müssen.

  • Nachfrage:
    Wenn man mit 2 Steuersätzen arbeitet (19% und 7%) gibts beim Produkt die Einstellung "Angewandte Steuer" (im obigen Bild auf "enth. MwSt. 19%" eingestellt).

    Woher weiß das Programm auf welche Einstellung es beim jeweiligen Produkt bei Zeitwechsel umstellen soll?

    Was passiert, wenn man "Standard-Regeln zuordnen" einstellt? Welches sind eigentlich die "Standard-Regeln"?
    :/?(:?:

  • Guter Hinweis HaeFB, genau hier ist auch der einzige Fehler in seiner Konfiguration.


    Das muß natürlich auf "Standard-Regeln zuordnen" stehen. Das ganze Steuerauswahlfeld sollte da eigentlich weg. Das mußten wir damals für vm1 updater einbauen. Bei Standardregeln werden die Regeln eben nach ihren gesetzten Bedingungen angewendet. Ausserdem ist es die faulste Konfiguration, nichts machen.

  • OSRAM / PHILIPPS / LED !!!

    Ich hab das bisher auch so eingestellt, bei jedem Produkt.


    Bei der Steuerregel also nicht "verfügbar für alle", sondern Hersteller und Produktkategorie festlegen und dann beim Produkt "Standard-Regeln".

    Weil es das Steuerauswahlfeld gibt meint Jeremias Dummdödel, man müsste das auch nutzen.

    Warum sagt einem das keiner?

    Einmal Nachtschicht zum Umbauen eingeplant.

    :rolleyes:

  • Eine Nachtschicht muss das nicht unbedingt werden, das kommt auf die Zusammenstellung der Produktpalette an.


    Für die Produkte würde ich das in der Datenbank ändern. In der Richtung:


    UPDATE '#__virtuemart_product_prices'

    SET product_tax_id = 0

    WHERE product_tax_id > 0

    Und die Rechenregeln evtl. auch:


    UPDATE `#__virtuemart_product_prices`

    SET product_discount_id = 0

    WHERE product_discount_id > 0


    Die 0 steht jeweils für die allgemeinen Regeln. Des #_ durch das Datenbank-Präfix ersetzen.


    Wenn man dann das Glück hat, dass die unterschiedlichen MwSt. auch in unterschiedlichen Kategorien sind, muss man nur noch die Kategorien den Steuerregeln zuweisen und es ist in einer halben Stunde erledigt. Alles eingerechnet.


    Wenn man gemischte Kategorien mit unterschiedlichen MwSt.-Sätzen hat, empfehle ich versteckte VM-Kategorien "MwSt_hoch", "MwSt_niedrig" anzulegen und die jeweils den Produkten zuzuordnen. Die Produktkategorie sollte dann keiner Regel zugeordnet sein.


    Mag sich kompliziert anhören, aber einmal im Testshop ausprobiert wird das fix was.


    Grüße

    Stefan

  • Doch Nachtschicht.
    Shop per akeeba nach Xampp gebeamt.
    Alle Einstellungen w.o. vorgenommen.
    Wichtig: Hersteller festlegen schlechte Lösung, besser Produktkategorien einstellen.
    Regelwechsel auf 12.6.20 zum 13.6.20 eingestellt.

    Ergebnis:
    Automatische Umstellung hat nicht geklappt.
    Bei manueller Änderung der Umstellungs-Tage im Adminbereich funktioniert es.


    Auf den Selbstkosten/ Basispreis (bei mir dasselbe) wird die neue Steuer von 5% aufgeschlagen.

    Folge:

    Gewürzglas:
    Alter Preis 3,90€ neuer Preis 3,82€ Diff: 8ct

    Soße:
    Alter Preis 10,00 € neuer Preis 9,82€ Diff: 18ct


    Facit:
    Das macht mich natürlich nicht arm und den Kunden auch nicht reich, aber ich müsste mein ganzes auf Produktpreisen basierendes Rabatt- und Gutscheinsystem in die Tonne kloppen.
    Ich stelle also wohl doch von Hand auf die alten Preise um, erkläre es den Kunden und geb ein paar Zuckerle (Preisnachlass per Gutscheincode oder so, ich verwende AWO Coupon) dazu.


    Frohes Schaffen und bleibt gesund!

  • Zurück zu dem oben skizzierten Verfahren:
    Hat bei einer 1. Simulation nicht funktioniert (nur 19%-Artikel im Shop). Nach dem Ablaufen der 19%-Regel hat sich VirtueMart nicht die 16%-Regel gegriffen, sondern keine MwSt mehr verlangt.

  • Zum skizzierten Verfahren:


    Auch in der 2. Simulation gelingt nicht die automatische (!) Umstellung der Mehrwertsteuerregel per Zeitschaltung.


    Nur die manuelle Umstellung ermöglicht den Wechsel des Mehrwertsteuersatzes. Die günstigeren Preise sollen an den Endkunden weitergegeben werden.

  • Nur die manuelle Umstellung ermöglicht den Wechsel des Mehrwertsteuersatzes. Die günstigeren Preise sollen an den Endkunden weitergegeben werden.

    Das hatte ich ja schon ein meinem Post #5 geschrieben. Natürlich ist es möglich, nach der manuellen Umstellung auf 16% den Bruttopreis neu zu setzen. Das hängt jedoch von den Anzahl an Produkten ab. Zudem müsste dann ab dem 01.01.2021 wieder alles händisch rückgängig gemacht werden.

  • Das hatte ich ja schon ein meinem Post #5 geschrieben. Natürlich ist es möglich, nach der manuellen Umstellung auf 16% den Bruttopreis neu zu setzen. Das hängt jedoch von den Anzahl an Produkten ab. Zudem müsste dann ab dem 01.01.2021 wieder alles händisch rückgängig gemacht werden muss.

    Wenn man nicht gerade mit Porsches, Ebikes, Gaming-Pcs, Einbauküchen oder Einfamilienhäusern handelt:
    Außer Spesen nichts gewesen.

    X(

  • Off Topic - bitte ignorieren.


    Ich finde, wir sollten alle drei Monate eine Lotterie machen und einen Mehrwertsteuersatz zwischen 15% und 25% ziehen. Das könnte man dann noch monatlich nach Branche versetzt machen, so dass jeden Monat was umzustellen ist.


    Bei den ganzen arbeitslosen Steuerberatern und IT-Fachkräften, die es im Moment gibt, wäre das doch eine super Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.

  • Hallo,

    als Verlag müssen wir uns an die Buchpreisbindung halten.

    Da wir im Shop Nettopreise nutzen, können wir nicht einfach den Mehrwertsteuersatz ändern. Denn das hätte einen Verstoss gegen die Buchpreisbindung zur Folge.


    Bisher haben wir zwei mögliche Vorgehensweisen in Auge gefasst.


    1. Einen Antrag auf Änderung der einzelnen Buchpreise zum 1.7.2020 und 1.1.2021 beim VLB stellen.

    2. Alle Nettobuchpreise händisch in Virtuemart zum 1.7.2020 und 1.1.2021 ändern.


    Beides ist bei über 500 Büchern natürlich mit einer Menge Arbeit verbunden.


    Vielleicht hat jemand eine Idee, wie wir das Ganze mit etwas weniger Arbeit umstellen können.


    Gruß

    Jörg

  • Hallo Jörg,


    ich würde wahrscheinlich die Preise als CSV-Datei aus der Datenbank exportieren, und dann zwei Excel-Tabellen damit verknüpfen.


    In der ersten aus dem Netto-Preis den aktuellen Brutto-Preis ausrechnen, dann in der zweiten Tabelle den Brutto-Preis verlinken, über die neue MwSt. den neuen Nettopreis ausrechnen und dann wieder importieren.


    Da man in der Excel-Tabelle nur eine Formel braucht, um für alle Preise das neue Netto auszurechnen, sollte das relativ zügig erledigt sein.


    Oder halt Weg 1 gehen, und einfach die MwSt. umschalten und die Buchpreisbindung 6 Monate lang die Buchpreisbindung sein lassen.


    Grüße

    Stefan

  • Ich werde es vermutlich über die Datenbank ändern.

    Stehen die Preise in einer DB oder sind diese über mehrere verteilt ?

    ich ich exportiere z.B. die "LALA1_virtuemart_product_prices" und passe netto / Brutto an oder sind das wieder mehrere DB einträge?

  • VirtueMart kennt in der Datenbank für den Preis des Produkts nur den "product_price" (und den "override_price"), alles andere wird dynamisch über Regeln berechnet.


    Der "product_price", in VM auch basePrice an einigen Stellen, ist für viele identisch mit dem Netto-Preis, das kommt auf die Regeln an, die man definiert hat.

    Man muss also nur den Netto-Preis ändern, und man sollte möglichst alle möglichen Stellen hinter dem Komma ausnutzen, mit richtiger Rundung.


    Grüße

    Stefan